(Inhaltliche Übersetzung des Films)
Von 2010-2013 wurde das Projekt delegs gegründet. Delegs bedeutet Deutsch lernen mit Gebärden Schrift. 2013 ruhte dieses Projekt und wurde nun wiedererweckt durch die Zusammenarbeit mit der FAW, der Fortbildungsakademie der Wirtschaft. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. Während dieser dreijährigen Projektphase werden drei Teams zusammenarbeiten: Das erste Team besteht aus den FAW-Dozenten, die in unterschiedlichen Städten Gehörlose in Deutsch unterrichten. Das zweite Team ist das LehrTeam an der Universität Hamburg, deren Schwerpunkte sowohl auf der Entwicklung von Unterrichtsmaterialien, als auch auf der didaktischen Unterstützung der FAW-Dozenten liegen. Das dritte Team ist das TechTeam, welches für die technische Seite die Verantwortung trägt und hauptsächlich für die Weiterentwicklung beziehungsweise für die Programmierung unserer Lernplattform, dem delegs-Editor, zuständig ist.
Das ist die Fortbildungsakademie der Wirtschaft, die an circa 150 Standorten in Deutschland vertreten ist. Sie unterstützt Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen, aber auch Menschen mit Behinderungen wie zum Beispiel Gehörlose.
In erster Linie an Menschen, die einen Arbeitsplatz haben und ihr Deutsch verbessern wollen. Die Deutschkurse passen für alle, die Gebärdensprache können. Vielleicht auch für dich?
Der Inhalt der Deutschkurse ist individuell auf die Teilnehmer abgestimmt. Nach Bedarf werden die Themen angepasst. Zum Beispiel die Erweiterung des Wortschatzes, die Grammatik oder auch arbeitsplatzspezifische Fachbegriffe, zum Beispiel im Metallbereich.
Wir alle! Wir arbeiten auch mit Hörenden zusammen, die gemeinsam mit uns den Unterricht durchführen.
Hörende sprechen und lernen viel durch das, was sie beiläufig hören. Außerdem werden Geschehnisse und Ereignisse über Schrift festgehalten, beispielsweise in Zeitungen oder Büchern. Bildung wird vor allem durch Lesen erlangt. Wie sieht es aber bei Gehörlosen aus? Gehörlose unterhalten sich in der Gebärdensprache. Das Aufschreiben von Gebärden war aber lange Zeit nicht möglich, da es keine entsprechende Schrift gab. In den USA entstand die erste Form einer Gebärdenschrift. Allerdings ist diese bisher nicht sehr verbreitet und dass sie in Gehörlosenschulen unterrichtet und benutzt wird, ist auch eher selten der Fall. Aber wie sieht die GebärdenSchrift genau aus? Ein Beispiel seht ihr auf meinem T-Shirt. Dieses Symbol steht für meinen Namen: Thimo.
Mein Name ist Michael, ich komme aus Chemnitz. Ich bin Kai aus Cottbus. Ich heiße Annekatrin und komme zusammen mit meiner Kollegin, Katja, aus Dortmund. Dieser Platz ist noch leer. Wir suchen noch eine/n Kollegen/in aus Kiel. Diese Person sollte gehörlos sein.
Man könnte denken, wenn eine gehörlose Person gebärdet, sollte für eine Gebärde das Aufschreiben des deutschen Wortes genügen. Ja, das könnte man durchaus so machen. Ich möchte aber ein Beispiel zeigen, bei dem sich ein Problem erkennen lässt: Für die Gebärde FRAU ? gibt es zahlreiche Gebärden. Wird ausschließlich das Wort FRAU aufgeschrieben, verrät dieses Wort allerdings nicht, welche Gebärde letztlich verwendet wurde. Im Gegensatz dazu ist mithilfe der GebärdenSchrift direkt klar, welche Gebärde benutzt wurde. Oftmals ist Gehörlosen, die Gebärdensprache verwenden, gar nicht bewusst, wie sie diese Sprache ausführen. Das bedeutet, selbst wenn die DGS-Kompetenz vorhanden ist, fehlt meistens das Bewusstsein über die Regeln und grammatischen Strukturen. Durch die GebärdenSchrift lässt sich ganz klar festhalten, was und wie etwas gebärdet wird, sodass die DGS-Grammatik offensichtlich wird. Somit kann zum Beispiel gezeigt werden, dass wir beim Gebärden das Verb an die letzte Stelle setzen. Mithilfe dieser Schrift lassen sich die Unterschiede zwischen Deutsch und DGS klar aufzeigen und kontrastiv gegenüberstellen. Schließlich können Gehörlose dann durch das Bewusstmachen dieser Unterschiede die deutsche Sprache besser verinnerlichen. Gehörlose, die ohne Sinn der Regeln durcheinandergebärden, bringen auch die Regeln der deutschen Grammatik durcheinander. Folglich besitzt die Verwendung der GebärdenSchrift einige Vorteile.
Das ist ganz unterschiedlich und wird individuell geregelt. Die Deutschkurse können als Intensivkurs eine ganze Woche dauern (bei dieser Form kann sogar Bildungsurlaub beantragt werden). Nach Abschluss eines derartigen Kurses kannst du in einem Zeitrahmen von bis zu drei Jahren weiter unterrichtet werden. Dabei könnte mit deiner Firma eine Abmachung getroffen werden, die dir zum Beispiel ermöglicht, wöchentlich ein bis drei Stunden zum Deutschunterricht zu kommen und deine Deutschkenntnisse zu erweitern.
Die Deutschkurse sind kostenfrei!
Bei Interesse, Anmeldung oder Fragen kannst du eine E-Mail an folgende Adressen schicken: Kursangebot in Kiel
Kontakt: Katja George: katja.george@faw.de Kursangebot in Dortmund
Kontakt: Sabine Heinrich: sabine.heinrich@faw.de Kursangebot in Chemnitz
Kontakt: Annett Januschkowec: annett.januschkowec@faw.de Kursangebot in Cottbus
Kontakt: Ivonne Bellen: ivonne.bellen@faw.de
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